Intellektualisierung (gutes bis mittleres Integrationsniveau)
Quelle: Boessmann, Remmers, 2016: Praktischer
Leitfaden der
tiefenpsychologisch fundierten Richtlinientherapie - Wissenschaftliche
Grundlagen, Psychodynamische Grundbegriffe, Diagnostik und
Therapietechniken, Deutscher Psychologen Verlag, Berlin
Eine beunruhigende Emotion wird intellektuell, theoretisch und formal abgehandelt, z. B. in der Weise: "Mir ist das Gefühl von Hass unbekannt, aber mich interessiert das Problem der Gewalt in unserer Welt."
Funktion: In Zuständen großer emotionaler Betroffenheit wie z. B. bei einer Liebesenttäuschung kann es hilfreich und stabilisierend sein, sich intellektuell mit dem Thema der Liebe zu beschäftigen, z. B. Bücher zu lesen oder mit Freunden über das Thema im Allgemeinen zu sprechen.
Dysfunktionalität: Problematisch wird die intellektuelle Auseinandersetzung mit emotional belastenden Situationen dann, wenn sie mit einer Alexithymie (siehe Seite 124) einhergeht und durch sie der Kontakt zum Körper, zu den eigenen Impulsen, Bedürfnissen, Hemmungen, inneren Konflikten und Affekten verstellt ist.
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